Ohne Chemo geht es auch
Ohne Chemo geht es auch

„Medizin ist eine Wissenschaft, die verhindern will, dass die Menschen eines natürlichen Todes sterben.“ Robert Lembke, deutscher Fernsehmoderator (1913-1989)

 

Wie bereits geschildert, hatte ich nach der ersten Krebs-Diagnose erst einmal - wie jeder andere auch - Todesangst. Jeder, der Angehörige oder Freunde durch diese Krankheit verloren hat, weiß, wie stark gelitten wird, bis der erlösende Tod eintritt, wenn der Krebs durch die Therapieansätze der Schulmedizin nicht geheilt werden konnte. Natürlich gibt es Unterschiede. Die einen kämpfen bis zum letzten Atemzug, wollen leben, doch der Körper macht schlapp, weil die Krankheit und auch die Therapien ihn zu sehr geschwächt haben.

Andere wiederum leiden so stark, kommen vor Schmerzen fast um, wollen dem Leben ein Ende setzen, können aber nicht, denn ein Arzt ist angehalten, Leben zu erhalten und nicht zu verkürzen. Oftmals werden die Todkranken nach Organversagen oder Selbstmordversuchen nochmals zurück ins Leben geholt, oftmals mit Aufenthalten in der Intensivstation, wo Apparate sie am Leben erhalten, anstatt sie in Würde sterben zu lassen. Vor solchen Szenarien hat wohl jeder einen Greul. Wer möchte das schon? Ich persönlich wollte das nicht. Ich sah meinen Vater während seiner letzten Jahre mit der Krebserkrankung leiden und so wollte ich nicht dahinsiechen. Die Qualen würde ich wohl nicht ertragen können. Sie sind einfach nur unmenschlich. Jedem Tier gibt man den Gnadenstoß. Nur dem leidenden Menschen nicht. Leider.

 

Für mich war wichtig mich zu informieren, denn nur wer bescheid weiß, kann mit den Ängsten umgehen und diese sogar verlieren. Dank Internet ist heutzutage vieles möglich. Ich machte mich in Krebsforen darüber kundig, wie es den Frauen nach der schulmedizinischen Therapie ergeht. Und ich suchte nach alternativen Heilmethoden, derer ich dutzende fand. Doch viele lagen nicht in meiner Gehaltsklasse, einfach zu teuer.

Das Lesen in den Foren bestärkte mich immer mehr, keine konventionelle Therapie machen zu lassen. Warum? Weil die Torturen, die die Frauen über sich ergehen lassen müssen für mich nicht in Frage kommen. Bei jedem Rückfall, über den ich las, reifte der Gededanke, dass diese vielleicht mit der Therapie zusammenhängen könnten. Diese Gedanken bestätigten mir später unter anderen die Bücher von Julius Hackethal. Die Therapie ist einfach zu rabiat und zerstört zu viel vom Gesunden!!! Wer vom Krebs noch nicht gezeichnet ist, wenn er die Therapie beginnt, ist spätestens während der Chemo wirklich krank!

Die Frauen in den Foren verharmlosen die Nebenwirkungen. Viele freuen sich regelrecht auf den nächsten Chemo-Zyklus, um dem Tumor "den Garaus zu machen." Wissen sie es nicht besser? Oder will man als Betroffener einfach nicht wissen, dass die Chemo in vielen Fällen kaum Wirkung zeigt, egal wie hoch dosiert sie sein mag. Außerdem ist mit der Vernichtung des Tumors die Krebserkrankung nicht geheilt! Doch weiter mit mir.

Alternative Therapien sind nicht so zerstörerisch, haben oft keine oder nur geringe Nebenwirkungen. Ich suchte nach einer Alternative, die ich verstehen konnte. Auch mein Mann wollte verstehen, wie sie funktioniert. Und das geschah dann, als ich mich für die ECT-Therapie entschied. Ich erklärte ihm, dass der Gleichstrom durch die Krebszellen fließen würde, weil diese einen geringeren Widerstand als normale Zellen hätten. Strom geht den Weg des geringsten Widerstandes. Natürlich kann man das alles viel komplizierter beschreiben. Es gibt sogar Formeln dazu und mehr. Doch mir genügte diese Aussage, die ich auch verstand. Hier zwei Links:http://www.klinik-st-georg.de/?id=38    http://www.krebstherapie-beratung.com/

 

Vor der ersten Sitzung, die am 14.12.10 stattfinden sollte, musste ich ein PET/CT erstellen lassen, denn der Heilpraktiker, aber auch ich, mussten wissen, ob der Tumor bereits gestreut hatte. Der PET-Scan fiel für mich positiv aus: keine erkennbaren Metas. Also ab zum Therapeuten, der auch ein Bett für mich frei hatte. Wir konnten gleich die erste Sitzung vornehmen. Der Busen wurde betäubt, die Hohlnadeln von etwa 10 cm nach ca. 15 Minuten eingeführt - 6 Stück an der Zahl, also drei Paar. Das, weil der Tumor bereits 3 cm groß war. Nach 1,5 Stunden hörten wir auf, denn es begann zu schmerzen. Die treten auf, wenn die Betäubung nachlässt. Die nächsten zwei Sitzungen waren im Januar anberaumt. Dann noch eine im März. Wir mussten erst einmal pausieren, weil sich viel ödematöses Gewebe im Busen gebildet hatte. Der Tumor war kaum noch darstellbar. Im Busen herrschte ein tüchtiges Durcheinander...

Hier finden Sie die ganze Geschichte meiner Therapie.

http://youtu.be/xcuWLB4FMtw

 

Am 3.9.13 war ich wieder in Köln zur Kontrolle. Es hatte sich einiges getan. Erneut wurde beim Ultraschall ein suspekter kleiner Knoten entdeckt, den ich aber schon einige Wochen vorher getastet hatte. Es führten jedoch keine Blutgefäße zu dem Gebilde. Positiv. Ich dachte, es wäre wie üblich eine Zyste. Jedenfalls war noch eine Sitzung notwendig, die aber dies Mal alles verkrebste Gewebe - ca. 1 cm - zerschmolzen hat. Es entstand erneut eine Nekrose, dies Mal platzte sie gleich auf. Der Tumor, der direkt an dieser Stelle war, dicht unter der Haut, hatte keine Chance mehr. Er ging drauf. Und ich bin happy.

 

Sie werden gewiss denken, es sei ein Rezidiv. Doch dem ist nicht so. Durch die ECT wurde von dem 3 cm großen Anfangstumor Gewebe zerstört. Die sich daraufhin bildenden Nekrosen haben dann den Rest-Tumor auseinandergetrieben. (Man schafft es nicht in einer Sitzung so große Tumoren zu zerschmelzen) Es fand sich bei einem späteren Ultraschall suspektes Gewebe an mehreren Stellen. Als die Nekrosen abgebaut waren, fand sich das Gewebe dicht unter der Haut, aber an verschiedenen Stellen. Wir erwischten wieder nicht alles. Das war nun der letzte Rest vom 3 cm Tumor.

 

Ich finde diese Methode im Gegensatz zur Brust-ab-Methode der Schulmedizin sehr schonend für die Frauen. Sie ist besser für die Psyche und auch für den Körper, denn es sind keinerlei schädigende Wirkungen zu erwarten. Mit diesen Narben am Busen kann ich sehr gut leben. Und auch mein Arm ist in Ordnung, weil keine Lymphknoten entfernt wurden. Alles paletti.

Wie bereits festgestellt, ist auch diese Therapieart nicht DIE 100 prozentig sichere Methode zur Tumorentfernung. Auch hier können Probleme auftreten oder es kann keine Totalremission erreicht werden. Das ist ganz normal. Die Erfolgsquoten lassen aber hoffen.

 

Anbieter der ECT: http://www.klinik-st-georg.de/?id=38    http://www.krebstherapie-weber.de/en/peter-weber    http://www.jameda.de/gesundheit/krebs/ect-die-alternative-tumortherapie-mit-galvanischen-strom/

 

ECT mit 2 Elektrodenpaaren im November 2012
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© Ramona Uhlisch