Ohne Chemo geht es auch
Ohne Chemo geht es auch

Hormone und Krebs

Bei mir begannen 2007 die Wechseljahresbeschwerden. Ich schwitzte wie ein Saunagänger, hatte nachts Schweißausbrüche, Herzrasen und totale Schlafstörungen, so dass ich bald bei der Gynäkologin nach pflanzlichen Mitteln fragte. Ich nahm sie ein, doch sie brachten nix. Mitte 2008 ließ ich mir dann Hormone verschreiben. Femoston 1/10 mg und mir ging es von heut auf morgen besser. Ich fühlte mich gut, konnte endlich wieder schlafen.

Anfang 2010 musste ich zum Arzt, weil beide Busen angeschwollen waren. Kurz vorher hatte ich die Dosis der Hormone heraufsetzen lassen, nahm jetzt 2/10 mg von Femoston ein. Es wurde ein Ultraschall gemacht, doch beide Busen waren in Ordnung. Die Schwellungen klangen ab, nachdem ich die Niedrigdosis wieder einnahm.

Im November dann die Diagnose Brustkrebs. Laut Pathologie mit 95 % Progesteron- und Östrogen- rezeptoren bestückt. Also hormonbedingt. Ich setzte als erstes gleich die Hormone ab. Keine Hormone, kein Futter für den Tumor, war mein Denken.

Schon einen Monat später ließ ich bei der Gynäkologin aus dem Blut die Hormonwerte bestimmen. Östrogen war sehr niedrig. Progesteron wird nicht bestimmt, weil es den Ärzten nicht wichtig genug zu sein scheint. Auch die anderen Werte wie FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) wiesen auf Menopause hin. Positiv. Anfangs dachte ich, ich würde keinerlei Hormone mehr in mir haben.

Künstliche und natürliche Hormone - der feine Unterschied

Künstliche Hormone sind in ihrer molekularen Struktur ein klein wenig verändert worden, um sie als Patente gewinnbringend an den Mann - die Frau bringen zu können. Sobald jedoch natürliche, körperidentische Stoffe im Labor manipuliert werden, birgt das Risiken. Nebenwirkungen können auftreten, die vorher, vom natürlichen/ursprünglichen Stoff nicht ausgingen. Diese Veränderungen können bewirken, dass künstliche Hormone eben nicht genauso wirken wie die natürlichen/körperidentischen. Sie verbleiben länger im Blut und werden schlecht metabolisiert. Das kann irgendwann zu Krebs führen, weil sie wohl länger als normal an den Rezeptoren angedoggt bleiben.(?)

Natürliches Progesteron wird zwar auch im Labor hergestellt - meist aus der Yamswurzel, doch es ist körperidentisch, heißt, die Molekularstruktur soll die Selbe wie beim Körpereigenen sein und würde somit besser vom Organismus angenommen und verstoffwechselt werden.

Trägt man einen Minitumor mit Hormonrezeptoren in sich, kann wohl so ein Zwerg schnell expandieren und rasant wachsen, wenn die künstlichen Hormone sich im Körper breit gemacht haben. Bei mir war es wohl so. Im Februar 2010 war noch nichts erkennbar. Im November war er knapp 3 cm groß! Oder hatte sich der Tumor im Gewebe versteckt?

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© Ramona Uhlisch